eSport-Bund Deutschland: Pressekommentar des ESBD zu den jüngsten Äußerungen des Bundesinnenministeriums

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    Berlin, 10. Februar 2021

    Auf Anfrage der Bundestagsabgeordneten Monika Lazar (BÜNDNIS 90/Die Grünen), welche Maßnahmen die Bundesregierung zur Förderung des E-Sports plant, hat das Bundesinnenministerium mitgeteilt, dass keine weiteren Schritte vorgesehen sind. Die Gemeinnützigkeit für E-Sportvereine lasse sich laut dem Ministerium bereits über Jugendhilfe und Bildung erreichen.

    Dazu kommentiert der eSport-Bund Deutschland:
    „Union und SPD hatten sich im Koalitionsvertrag darauf geeinigt, »E-Sport künftig vollständig als eigene Sportart mit Vereins- und Verbandsrecht« anzuerkennen. Für die E-Sport-Community ist hier vor allem die Gemeinnützigkeit wichtig, die es Vereinen ermöglicht, den digitalen Sport anzubieten”, betont ESBD-Präsident Daniel Luther.

    „Die Vorschläge des Bundesinnenministeriums, die Gemeinnützigkeit für E-Sportvereine über Jugendhilfe oder Bildung zu erreichen, sind in der behördlichen Praxis nachweislich unbrauchbar. Nahezu jedem E-Sportverein wird die Gemeinnützigkeit über diese Wege verwehrt. Diese Lösungsvorschläge sind bedauerlicherweise größtenteils fernab der gelebten Realität”, berichtet Martin Müller, Vizepräsident beim ESBD und Abteilungsleiter Breitensport. „Die steigende Zahl an E-Sportvereinen in Deutschland braucht endlich die wasserdichte Anerkennung der Gemeinnützigkeit und keine Scheinlösungen.”

    Luther: “Dem vollmundigen Versprechen des Koalitionsvertrages keine Taten folgen zu lassen, ist ein schweres Versäumnis für die nachhaltige Entwicklung des E-Sport- und Gaming-Standortes Deutschland. Die Verwässerung und Aufsplittung des E-Sports in förderungswürdige Sportsimulationen auf der einen und nicht förderungswürdige Spiele auf der anderen Seite, wie der DOSB es vorschlägt, ist für den ESBD inakzeptabel und fernab vom Selbstverständnis der E-Sport-Branche. Auf die Autonomie des Sports zu verweisen, ist gleichermaßen Holz- und Fluchtweg der Bundesregierung, die sich bis auf wenige Ausnahmen nicht für die vielen Millionen E-SportlerInnen zu interessieren scheint.

    Es muss darum gehen, den Anschluss an andere Länder nicht vollends zu verlieren. Das Potenzial ist in Deutschland vorhanden. Die politischen Entscheider sollten den Weg für geeignete Rahmenbedingungen freimachen.“


    Quelle: https://esportbund.de/blog/202…s-bundesinnenministeriums